Minimalismus – was hat das mit botanischer Malerei zu tun?

Minimalismus – was hat das mit botanischer Malerei zu tun?

Zunächst einmal gar nichts! Oder indirekt vielleicht doch?

Das Thema beschäftigt mich schon seit Jahren, denn auch ich bin vom Ansammeln von Unnützem und Überflüssigem nicht verschont und im Laufe der Jahre hat sich so manches ins Haus eingeschlichen, von dem ich zu Anfang dachte, das ist ein „nützlich Ding“. Doch bei Vielem stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass es weder nützlich noch sinnvoll ist, sondern einfach nur irgendwo ungenutzt herumliegt, Platz verbraucht und obendrein auch noch gepflegt werden will.

Meine Freundin schenkte mir irgendwann ein Buch, das lange den anderen im Regal Gesellschaft leistete ohne gelesen zu werden. Inzwischen nehme ich es fast jedes Jahr und gehe einige Abschnitte wieder durch. Meist nach Weihnachten, denn nach den Rauhnächten nehme ich mir jedes Jahr für ein paar Wochen täglich eine halbe Stunde zum Ausmisten und Entrümpeln. Dinge bekommen manchmal bei Freunden ein neues zu Hause, werden verschenkt oder sie wandern in die Flohmarktkiste.

Ich gehe inzwischen in dieser Zeit systematisch jeden Raum durch und sortiere aus. Das schafft Platz, befreit meinen Geist und gibt am Ende des Tages ein gutes Gefühl von Ordnung geschafft zu haben. In dieser Zeit werden auch die Papiere sortiert, meine Kunstmaterialien geordnet und Pläne gemacht für die kommenden Monate und da ich das schon einige Jahre mache gibt es meist gar nicht mehr viele Dinge die gehen müssen. Und manchen Tag verbringe ich die halbe Stunde einfach mit Gedanken-Ordnen. Ich kaufe seither auch bewusster und weniger. Das spart mir Geld und vor allem auch Zeit.

ZEIT … die ich für meine Malerei nutze, die ich mit Freunden verbringen kann, oder in der ich einfach mal nichts tue.

Das ist die etwas neuere Auflage, der Inhalt hat sich aber kaum verändert und es gibt inzwischen auch eine elektronische Ausgabe – das ist auch etwas was ich seit einiger Zeit umgesetzt habe – elektronische Bücher, das spart unglaublich viele Meter Bücherregal

Minimalismus bringt also doch einen indirekten Gewinn für meine botanische Malerei! Platz für neue Materialien, Zeit für Pläne und Draußen-Zeit fürs Malen, Sammeln und Fotografieren. Das bedeutet mir wiederum inneren Frieden, Ruhe und Gelassenheit. Oder umgekehrt, das „Räumen“ gibt mir Balance und davon profitiert meine Kreativität.

Tatsächlich hat es mich auch mal kurz gepackt meine Malweise zu minimieren und mit nur drei Farben zu experimentieren, es gibt einen weiteren Blog darüber. Aber letztendlich ist das nix, nix, nix für mich, den ich liebe die Vielfalt der Farben und Materialien. Eindeutig ein Bereich in dem ich den Minimalismus nicht ungefragt einziehen lasse. 

Minimalismus leben ist ein Prozess. Der Sinn ist nicht eine radikale Veränderung in seinem Leben zu machen, sondern in kleinen Schritten zu mehr Bewusstsein für das Wesentliche zu kommen.

Warum schreibe ich darüber?  Weil ich denke, dass in heutigen Zeiten das Bewusstsein für Maß und innere Werte immer weniger wird. Wir sind Konsumgesellschaften. Ich selbst bin vom Extrem-Minimalisten auch Lichtjahre entfernt, doch diese kleinen Rituale zum Jahresbeginn helfen mir immer wieder zu hinterfragen was mir wichtig ist und auf was ich verzichten möchte in der kommenden Zeit. Und natürlich ein wenig Ordnung in meinem Leben zu gestalten und zu behalten.

Auch in der kalten Jahreszeit gibt es viele schöne Motive.

Eine fröhliche Mal-Zeit für euch und bleibt gesund.

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